Leider ein grosses Thema, wenn man mit Holz arbeitet: Raubbau in den Tropen und Subtropen. Mafiöse Schlägerungen in rumänischen Buchen-Urwäldern. Die diversen Nachhaltigkeits-Gütesiegel sowieso hochgradig zweifelhaft. Also was tun?
Naja, eigentlich recht einfach: Einmal kaufe ich fast nie Holz aus dem Handel. Fast alles in meiner Werkstatt ist selber gefällt, aufgeschnitten, gelagert, getrocknet. Und stammt von Bäumen, die sowieso “weg mussten”: weil ein Sturm sie umgelegt hat oder sie für einen kleinen Garten zu gross geworden sind. Oder weil sie schon alt und bruchgefährdet waren. Und ab und zu kaufe ich Stämme von Bauern der Nachbarschaft billig zu – das wär ansonsten zu Brennholz verarbeitet worden (oder liegen gelassen – die Brennholzkunden wollen nur Buchenholz!).
Aber egal, woher die Bäume stammen: Verbraucht die Herstellung von z.B. einer Schale nicht enorm viel Holz? Ist das Verhältnis von (wenig) Schale zu (viel) entferntem Vollholz nicht sehr un-nachhaltig?

Ja, ist es. Aber das Gute ist: ich heize ja mit Holz. Und lagere alle Späne, die bei meiner Arbeit abfallen, um sie dann zweimal im Jahr zu Holzbriketts zu pressen. Nur mit Wasser und Muskelschmalz. Ein paar Monate getrocknet, lassen sich die Briketts leiwand verheizen. Das ganze ist zwar aufwändig, aber ich komm damit mindestens den halben Winter lang durch – beim derzeitigen warmen Wetter eher bis Ende Jänner.
Ausserdem gibt mir das ein gutes Gefühl. Schrecklich romantisch, deppat, eh. Aber ich mag Holz halt. Und Bäume.